Zum Hauptinhalt springen Skip to page footer

Laliderer Spitze

Steckbrief

Höhe: 2588 m

Ausgangspunkt: Gebührenpflichtiger Parkplatz Karwendeltäler in Scharnitz (960 m)

Charakter des Weges: Mit dem MTB ins Roßloch (1440 m). Zu Fuß auf schmalem Pfad zum Hinteren Boden, von dort durch Latschengelände ins Bockkar hinauf und unschwierig, aber meist weglos über Fels und Geröll über das Karl-Schuster-Biwak zum Gipfel; Trittsicherheit und gutes Orientierungsvermögen erforderlich! Genügend Getränke mitnehmen!

Höhenmeter: Gute 500 Hm (inklusive Gegenanstiege) von Scharnitz ins Roßloch. Von dort weitere 1150 Hm.

Dauer: Mit dem MTB in ca. 1 1/2 bis 2 h ins Roßloch; von dort ca. 2:30 bis 3:00 h zum Gipfel. Abstieg 2:15 h (über den Dreizinkenweg ca. 3:00 h); MTB-Rückfahrt je nach Fahrstil 45 bis 60 min.

Schwierigkeit: W2, F3

Wasserversorgung: Isarquelle, Gebirgsbach im Roßloch und Quelle am Abzweig auf 1630 m.

Einkehrmöglichkeiten: Kastenalm

Wegbeschreibung

Anfahrt ins Roßloch: Von Scharnitz aus nimmt man die gemütlich mit dem MTB zu fahrende Forststraße Richtung Isarursprung/Kastenalm. Zunächst rollen wir auf der Asphaltstraße entlang, begleitet von der Isar zu unserer Rechten und etlichen Wanderern und Radlern - je nach Jahreszeit, Wochentag und Wetter. Gleich hinter der EInmündung des Karwendelbaches in die Isar überrascht uns ein kurzes, steiles Wegstück: Es ist die stärkste Steigung auf dem Weg zur Kastenalm, und wir radeln die asphaltierte Straße im ersten Gang langsam hinauf. Wir erreichen den Wiesenhof, der Asphalt geht über in die Forststraße zur Gleirschhöhe hinauf; die Isar liegt immer tiefer rechts unter uns. An der Gleirschhöhe blicken wir tief hinab in zwei Schluchten, in denen die Isar und der Gleirschbach toben.

Ab Gleirschhöhe wird es noch gemütlicher: Wir lassen den Abzweig zur Pfeishütte rechts liegen, halten uns weiter nach Osten und rollen in sanften Kurven hinab zur Isar. Wir sind im Hinterautal, das sich tief zwischen der Karwendelhauptkette zu unserer Linken und der Gleirsch-Halltal-Kette zu unserer Rechten einschneidet. Steile Felswände begleiten uns: Beeindruckend sind vor allem die Gleirschwände und die steilen Nordwände an den Jägerkar- und Praxmarerkarspitzen. Hin und wieder lädt eine Bank zum Verweilen ein, doch wir haben noch einiges vor und heben uns die Pause an der Isar für unseren Rückweg auf. Wir passieren kleine Hütten, eine Stelle im Isarbett voller Steinmanderl und die Isarquellen. Etwa einen Kilometer später überqueren wir Geröllfelder und haben freien Blick auf die Birkkarspitze; an dieser Wegstelle zweigt der Adlerweg hinauf zum höchsten Karwendelgipfel ab. 500 Meter weiter liegt die Kastenalm. Nun gilt es aufzupassen, denn der Weiterweg ist nicht markiert. Wir zweigen nicht nach rechts zum Hallerangerhaus ab, sondern fahren links um die Kastenalm herum. Die nachfolgenden Bilder geben einen guten Eindruck des weiteren Wegverlaufs.

An der Kastenalm passieren wir zweimal ein Kuhgatterl und setzen unsere Fahrt auf einem nun etwas rauheren Forstweg fort, dessen Steigung etwas zunimmt. Zunächst geht es durch mehr oder weniger lichten Wald. Wir erreichen wieder ein Bachbett, das der Moserkarbach füllt - zumindest für einige Hundert Meter. Weiter oberhalb ist das Bachbett zumeist wieder ausgetrocknet. Einsam ist es hier hinten; Vorsicht ist geboten, um mit keiner Kuh zu kollidieren, vor allem bergab bei höherer Geschwindigkeit sollten wir aufpassen. Der Forstweg wird noch rauher, zwei kurze Passagen sind recht steil und noch weiter oben hat ein Geröllfeld den Weg in Mitleidenschaft gezogen. Wenn wir schließlich eine Wiese erreichen, haben wir es schon fast geschafft. Eine wundervolle Szenerie tut sich auf. Noch ein kurzes Stück durch ein Wäldchen, dann über viel Geröll, und schließlich fahren wir der Hinteren Wiese und dem Beginn des Bergpfades entgegen. Die Landschaft ist grandios schön.

Aufstieg: Auf der Hinteren Wiese deponieren wir das MTB. Im nahen Gebirgsbach könnten wir etwas Wasser nachtanken; noch etwas reiner ist das Wasser freilich 200 Hm weiter oben an seiner Quelle, die wir auch noch passieren. Ich habe es allerdings Ende August schon erlebt, dass diese Quelle versiegt war, so dass ich fast 100 Hm absteigen musste, um meine Wasserflaschen aufzufüllen. Sie entscheiden selber, wie Sie vorgehen wollen. Ein kleiner Pfad beginnt rechts des Baches (wenn wir Richtung Grubenkarspitze blicken). Er führt unschwierig durch Latschen, überquert einige kleinere Bäche. Wenn sie kein Wasser führen, wird es weiter oben auch knapp sein mit dem Wasser. Schließlich erreichen wir den Abzweig nach links zur Laliderer Spitze. Die nachfolgenden Bilder erklären die Stelle besser als meine Worte hier. In der Folge geht es auf einem Bergfpad durch den Latschengürtel und danach über Wiesen in das Bockkar hinein. Hier deuten einige Steinmanderl die Wegführung an. Wir orientieren uns auch an der Laliderer Spitze und halten auf eine Scharte rechts von ihr zu, in der wir auch bald das Karl-Schuster-Biwak ausmachen: Es steht recht bizarr in dieser Felswelt auf einigen Stelzen. Die Biwakschachtel sieht wie eine achteckige Aluminiumdose aus. Das Gelände ist reines Gehgelände ohne exponierte Stellen. Trittsicherheit auf dem felsigen Untergrund ist jedoch wichtig, aber noch entscheidender ist eine gute Orientierungsfähigkeit. Ich bin oft hier hinauf gestiegen und rate daher auch, genügend Wasser mitzunehmen. Schon unten im Roßloch kann es im Sommer sehr heiß sein, im südseitigen Latschengürtel scheint vom späten Vormittag bis in die späten Nachmittagsstunden die Sonne hinein und im Bockkar ist es im Hochsommer nicht minder heiß. An der Biwakschachtel genießen wir den Tiefblick an den nordseitgen Felswänden entlang noch Norden. Es sind noch 15 Minuten zum Gipfel auf einem gerölligen Weg, der freilich nochmal Trittsicherheit und Aufmerksamkeit erfordert, gerade im Schlussteil ist das Gelände etwas steiler.

Gipfel: Wir stehen auf einem Gipfel ohne Kreuz, aber mit Steinmanderl und Seilwinde. Sie dient den Rettungsaktionen, die ab und an notwendig sind, wenn Kletterer an der Herzogkante oder in anderen Routen durch die Nordwand der Laliderer Spitze in Not kommen. Die Sicht ist einfach grandios. Wir blicken entlang der Karwendelhauptkette an den Sonnenspitzen vorbei zur Kaltwasserkar-, Birkkar- und zu den Ödkarspitzen. Wir sehen die Nördliche Karwendelkette ein und haben freien Blick auf die Bayerischen Voralpen. Im Süden breitet sich das Bockkar aus, eine riesige Geröllwüste: Auf nichts anderes als Fels und Stein trifft unser Blick, wenn wir Richtung Laliderer Wand, Dreizinkenspitze und Grubenkarspitze schauen. Im Süden grüßen Gletschergipfel aus den Zillertaler und Stubaier Alpen.

Rückweg: Hierfür bieten sich 2 Optionen an: Entweder auf dem gleichen Weg zurück oder aber am Fuße der Laliderer Wand (auf ca. 2400/2450 m) nach Osten queren und dann einem Weg bzw. Wegspuren, die von der Dreizinkenspitze herunterkommen, ins Roßloch folgen. Die zweite Option ist sicherlich interessanter, sollte aber auf keinen Fall bei Zeitnot, Wasserknappheit, wenig Sicht oder Gewittergefahr versucht werden, schließlich gilt es, weglos von der Biwakschachtel hinüber nach Osten zu queren. Diese Querung ist im Grunde nicht so schwer, aber man kann sich im Gewirr der Felsbrocken und etlicher Senken auch etwas versteigen: Man sollte daher Zeit- und Wasserreserven haben. Vorsicht auch mit Altschneefeldern! Im Bockkar gibt es über 10 Meter tiefe Trichter im Fels, so dass man immer einen Bogen um den Schnee machen sollte.

Die nachfolgenden Bilder geben einige Eindrücke des Rückweges über den Drizinkenspitzen-Weg wieder. Wieder zurück im Roßloch können wir uns auf eine tolle Rückfahrt freuen, die meiste Zeit lassen wir das MTB rollen. Ich bin schon im Hochsommer bei 30 Grad Lufttemperatur im luftigen T-Shirt herausgerollt, aber im Spätsommer kurz vor Sonnenuntergang kann es auch schon sehr frisch sein: Windjacke, Radlhandschuhe und Licht nicht vergessen!

Blick ins Roßloch von Westen (vom Gipfel des Reps)

Blick ins Roßloch von Osten

Am Karl-Schuster-Biwak

Gipfelpanorama

Gipfelaussichten

Von Sonnenuntergang bis zum Sonnenaufgang

Impressionen