Zum Hauptinhalt springen Skip to page footer

Rappenspitze

Steckbrief

Höhe: 2223 m

Kurzbeschreibung: Weniger stark frequentierter Berg mit der Möglichkeit einer abwechslungsreichen Überschreitung.

Ausgangspunkt: Parkplatz an der Falzthurnalm (1089 m).

Charakter des Weges: Unschwierige Bergwanderung auf dem Normalweg (Falzthurnalm - Dristlalm - Larchkarlkopf - Rappenspitze);

Die Überschreitung von Lunstkopf und Rappenspitze von Süd nach Nord ist eine wunderschöne Bergtour, die nicht allzu überlaufen ist. Der Südwestrücken der Rappenspitze ist etwas anspruchsvoller mit einfachen, nicht sehr ausgesetzten Kraxelstellen, die man am besten im Aufstieg geht.

Höhenmeter: 1170 Hm (inkl. 40 Hm Gegenanstieg bei Dristlalm) auf dem Normalweg; 1350 Hm bei der Überschreitung (gerechnet ab Falzthurnalm) über Lunstkopf

Dauer: Aufstieg 2:45 h auf dem Normalweg; Überschreitung: 1:00 h zur Gramaialm; Aufstieg zum Lunstkopf 2:00 h; von dort 1:15 h zur Rappenspitze; von der Rappenspitze 2:15 h im Abstieg auf dem Normalweg

Schwierigkeit: W2 (Normalweg), F3 (Südwestrücken der Rappenspitze)

Wasserversorgung: Am Lunstkopf eine Quelle auf 2020 m

Detaillierte Wegbeschreibung: Hier klicken.

Am Gipfel

Wegbeschreibung

Wegbeschreibung der Überschreitung von Süd nach Nord ab Gramaialm

Oft sind die unmittelbaren Ausgangs- und Zielpunkte einer Überschreitung nicht identisch. Das ist auch bei der hier beschriebenen Überschreitung der Rappenspitze der Fall: Wir steigen von der Gramaialm auf und beenden die Bergtour an der Falzthurnalm. Doch beide Almen sind nicht allzu weit voneinander entfernt und liegen über den schönen Talweg etwa eine knappen Gehstunde  auseinander. Wer sein Auto wie hier beschrieben an der Falzthurnalm parkt, mag aber auch eine andere Option wählen: Man quere gleich oberhalb der Falzthurnalm die Wiesen und das meist trockene Bachbett an der anderen Talseite und steigt wenige Meter zur Fahrstraße hinauf, um dort auf eine Mitfahrgelegenheit zu hoffen. Diese wird an belebten Tagen am Vormittag in Richtung Gramaialm nicht allzu lange auf sich warten lassen.

Anmerkungen zur entgegen gesetzten Überschreitung von Nord nach Süd: In diesem Fall empfehle ich ebenfalls, an der Falzthurnalm zu parken und nach dem Abstieg zur Gramaialm von dort entweder eine Mitfahrgelegenheit zu suchen oder zu Fuß zur Falzthurnalm zurückzugehen. Allerdings mag der südwestseitige Abstieg von der Rappenspitze zum Sunntiger (Sattel zwischen Rappenspitze und Lunstkopf) für den ein oder anderen unangenehmer sein als der Aufstieg über diesen Wegabschnitt. Daher beschreibe ich diese Tour in der anderen Richtung.

Aufstieg zum Lunstkopf: Von der Gramaialm gehen wir auf dem Adlerweg ein Stück dem Talschluss entgegen, bis nach etwa 15 min ein Bergpfad links zum Lunstsattel abzweigt. Auch die Rappenspitze ist hier ausgeschildert. In angenehmer Steigung zieht der gut markierte Weg anfangs durch offenes Gelände und gibt in der Rückschau den Blick auf Hahnenkampl und Sonnjoch frei. Wir queren zweimal ein kleines Schuttkar und steigen danach etwas steiler im halboffenen Wald empor. Der Bergweg ist schmal, aber gut zu gehen und weist nur vereinzelt größere Stufen auf. In der Nähe des Lunstsattels tritt der Wald zurück. Am Lunstsattel selber erwarten uns Wiesen. Wir gehen nicht weiter zur Naudersalm, sondern verlassen unseren bisherigen Bergweg: Direkt am Sattel zweigt ein unscheinbarer Pfad ab, der fast in die gleiche Richtung führt, aus der wir aufgestiegen sind. Dieser Pfad steigt nur leicht an und führt am Südwesthang des Lunstkopfes durch den Latschengürtel. Nach etwa 10 min Gehzeit verlassen wir diesen Pfad, bevor er an Höhe verliert: Wir wenden uns nach rechts einen steileren Grashang hinauf, an dessen einsehbaren oberen Ende man richtigerweise bereits den Beginn offenen Geländes vermuten kann. Wir folgen undeutlichen Wegspuren hinauf. Die Latschen treten zurück und es ist offensichtlich, wie es weitergeht: Auf Wiesen steigen wir konsequent weiter, um den Lunstkopf von Südwesten her zu ersteigen. Auf etwa 2020 m überrascht eine Quelle, die sehr willkommen ist. Dort grasen in der Saison aber auch Kühe, so dass Vorsicht mit dem Wasser geboten ist. Ich gebe aber auch zu bedenken, dass es auf der Tour keine weiteren Quellen gibt. Der restliche Anstieg kann nun entweder direkt in Richtung des höchsten einsehbaren Punktes erfolgen oder aber wir steigen - ebenfalls unproblematisch - in einem Linksbogen zum Gipfel hinauf, wobei wir nahe an die Oberkante der Lunstwände gelangen, die beeindruckend steil in das Falzthurntal abbrechen. Der Gipfel des Lunstkopfes ist recht flach und ohne Kreuz.

Vom Lunstkopf zur Rappenspitze: Vom Lunstkopf gehen wir nun weglos in Richtung Sunntiger (d.h. nordostwärts) hinunter. Eines der Bilder nebenan gewährt einen guten Einblick auf das Gelände. Ich empfehle, sich im Abstieg das Gelände gut zu lesen, um angenehm zum Sunntiger zu gelangen. Auf keinen Fall sollte man den Weg anpeilen, der weiter unten vom Rizuelhals zur Naudersalm führt. Im Sattel (Sunntiger) erwartet uns ein großer Pfeil, der recht plump auf den Südwestrücken der Rappenspitze deutet. Jetzt folgt der interessanteste und anspruchsvollste Teil der Wanderung. Der untere Abschnitt ist noch gut zu gehen, allerdings gilt es, auf dem feinschotterigen Untergrund vorsichtig zu sein. Bald erwartet uns ein erster Felsblock, dem weitere folgen. Einige Markierungen begleiten uns, zeigen aber nicht die letzten Feinheiten des Weges auf, so dass man genauer hinsehen muss. Man weiche nie zu weit vom Grat ab. Einige Felsbrocken werden am besten direkt überkraxelt, manchmal geht es links herum und weiter oben auch mal rechts herum. Das Gelände ist nicht sehr ausgesetzt. Der letzte und größte Felsbrocken ist mit einigen Tritthilfen versehen. Vorsicht! Die oberste Tritthilfe ist etwas lose. Früher gab es auch mal eine Drahtseilsicherung, von denen noch einige Reste zu sehen sind. Jetzt noch ein paar Minuten und wir stehen am Gipfel.

Das Gipfelpanorama ist sehr abwechslungsreich: Im Norden sieht man ins Vorkarwendel, im Nordosten breitet sich das Rofan aus, dazwischen spitzelt der Achensee hervor. Wunderschön ist die Fernsicht auf Watzmann, Hochkönig, Hohe Tauern und die Zillertaler bis zum Olperer, ehe das Karwendel den Blick versperrt. Wir sehen die Karwendelhauptkette entlang vom Hochnissl bis zur Birkkarspitze. Sehr nahe stehen Sonnjoch, Schaufel- und Bettlerkarspitze sowie das Falzthurnjoch.

Nordseitiger Abstieg von der Rappenspitze: Im Abstieg nehmen wir den Normalweg (Bild 9). In einem weiten Bogen zunächst gegen Westen steigen wir bequem durch das Grasgelände ab und gelangen in eine Senke, die noch mal einen Blick in die Nordseite der Rappenspitze erlaubt. Nun geht es weiter durch das Nauderer Karl, wenig steil und unproblematisch quert der Weg das Geröll und führt bald in Wiesengelände. Wir gehen jedoch nicht das Brunntal hinunter, sondern weiter nordwärts und steigen wieder 40 Hm hinauf zu einem wenig ausgeprägten Joch, von dem wir einen weiteren Blick nach Osten werfen können. Vom Joch aus erreichen wir alsbald die Dristlalm. Ab hier begleitet uns ein recht offener Lärchenwald bis fast hinunter ins Tal. In unzähligen kleinen Kurven führt der schmale Weg nördlich des Hirschenkopfes hinab. Wir überqueren 120 Hm über dem Tal eine Forststraße, an der ein Schild noch 20 min zur Falzthurnalm ausweist; doch wir werden sie etwas früher erreichen.

Die Wegbeschreibung kann hier heruntergeladen werden.

Gipfelaussichten