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27. Februar - Rosenmontag im Wesslinger See: Erster Abschied vom Winter

Die Seen tauen auf. Der Wörthsee ist schon lange wieder frei, der Pilsensee ebenso, und auch auf dem Wesslinger See gibt es kein Eis mehr – außer im Karpfenwinkel, den noch kaum ein Sonnenstrahl streift. Wir haben den vorletzten Wintertag – meteorologisch gesehen beginnt am 1. März der Frühling. Und so nehme ich Abschied vom Winterschwimmen – es wird in diesem Jahr vielleicht noch mal etwas Schnee geben, aber sicherlich keine vereiste Seen mehr. Die kalte Jahreszeit ist zu Ende.

Ich hatte große Zweifel, als ich im September das Experiment Winterschwimmen begann. Es folgten spannende Monate, in denen ich neue Erfahrungen machte und meine Grenzen verschob. Ich schwamm mehrmals pro Woche und hielt durch – und zwar mit Freude und Spaß an der Sache. Heute kann ich sagen: Ich hab es geschafft! Wow! Ich bin den ganzen Winter in unseren Seen geschwommen, bei Regen und Schnee, bei Kälte und tief stehender Sonne, im kalten Wasser, im noch kälteren Wasser und im Eiswasser - und ich stieg auch ins selbstgesägte Eisloch. Auch so kann der Winter viel Spaß machen!

Dieser Tage ist die Oscar-Verleihung: Ich danke an dieser Stelle meiner Familie für ihren Support für meine „verrückte“ Idee. Ganz besonders danke ich Ingrid, die das Winterschwimmen vor einem Jahr vorgelebt, mir wertvolle Tipps gegeben und mich immer wieder motiviert hat. Und schließlich danke ich Nicolas für die vielen gemeinsamen Winterschwimm-Erlebnisse, die aus dem Winterschwimmen ereignisreiche Outdoorevents machten. Und meinen Lesern und denjenigen, die am Ufer öfters erstaunt zugesehen haben, rufe ich zu: Probiert das Winterschwimmen im nächsten Winter und genießt ganzjährig das Bad in unseren schönen Seen.

Heute - an diesem Rosenmontag - war es bereits frühlingshaft. Ich beginne mich nun auf den Sommer zu freuen!

19. Februar: Winterschwimmen im Tegernsee

Im Angesicht der Münchner Hausberge macht mir Winterschwimmen eine besondere Freude. Ich war bereits im Walchen- und Kochelsee und gab heute meine Premiere im Tegernsee. Der Holzsteg vom Strandbad Kaltenbrunn bietet einen bequemen Einstieg und eine wundervolle Aussicht auf die umliegenden Berge.

16. Februar - Schlittschuhe und Badehose

Heute waren wir wieder Schlittschuhlaufen. Wir waren überrascht, dass das Eis immer noch in einem recht guten Zustand war. Nur wenige Schlittschuhläufer verloren sich auf der weiten Eisfläche. Die Maserung des Eises sah interessant aus. Wir bohrten an mehreren Stellen Eisschrauben ins Eis und stellten fest, das seine Dicke noch ca. 15 cm betrug. Das sollte ausreichend sein; auf der anderen Seite waren wir uns nicht sicher, ob wärmeres Eis genauso tragfähig ist wie kaltes Eis. Zur Vorsicht nahmen wir unsere Eisretter mit. Ein Eisretter besteht aus zwei spitzen Metallstiften. Wenn man eingebrochen ist, nimmt man die beiden Stifte an ihren Griffen in die Hände, einen in die rechte, den anderen in die linke Hand, und sticht sie in das Eis, um sich aus dem Wasser zu ziehen. Ein kurzes Seilstück hatten wir auch dabei, wir waren zu zweit und liefen nur dort, wo wir frische Spuren fanden.

… und danach ging es Eisschwimmen. Eine tolle Kombination. Einzigartig. Wäre doch ein schöner Schluss für den olympischen Winterfünfkampf: Ein Sprung von der Skischanze, danach Langlauf, gefolgt von Schneemann / -frau bauen, Schlittschuhfahren und Eisschwimmen.

Wir waren allerdings leicht geschockt, dass uns das Wasser so saumäßig kalt vorkam. Bis heute können wir es uns nicht gut erklären. Die Wassertemperatur betrug zwei Grad, ok, klar, das ist kalt, aber solche Temperaturen hatten wir nun schon ein paarmal und konnten recht locker 2 Minuten schwimmen. Wir hatten uns heute auch wie immer aufgewärmt, im Grunde war alles so wie bei den anderen Eisschwimmaktionen. Auch am Vortag fühlte sich das Wasser so kalt an, als ich mit Ingrid an der gleichen Stelle schwimmen war. Ihr blieb schier die Luft weg, das will was heißen! Lassen wir das Rätsel ungelöst...

11. Februar - Eisschwimmen 100 Meter Freistil

Wir haben uns wieder was ausgedacht. Im Januar hackten wir uns erst ein Eisloch und später tranken wir die Eisbar am Wörthsee leer. Nun wollten wir eine feste Strecke schwimmen, zum Beispiel zwischen den Stegen von Possenhofen.

Also vermaß ich auf open street map die Distanzen benachbarter Stege. Als geringste Entfernung ergab sich die Strecke zwischen Steg 1 und Steg 2: Ich maß 125 Meter. Das ist verdammt weit! 50 Meter schwimme ich im Sommer locker in 1 Minute, 100 Meter in 2 Minuten, aber im kalten Wasser nimmt das Schwimmtempo stark ab. 125 Meter waren mir eindeutig zu weit - das sah nach mindestens 3 Minuten aus, viel zu viel. Ich sprach mit Nicolas darüber .... und danach war es machbar - aber nicht jede Faser meines Körpers glaubte daran und es sollte auch etwas anders kommen.

Zunächst noch die beruhigende Einsicht: Die Strecke führt parallel zum Ufer und daher kann man auch abbrechen, in dem man zum Ufer schwimmt. Ok, geht klar. Eher klein war das Kleidungsproblem: Wir hatten niemanden, der uns unsere Klamotten von Steg 1 zu Steg 2 trägt. Also mussten wir einige Kleidungsstücke doppelt mitnehmen und am Ziel alles bereitlegen, was wir dort so zum Anziehen brauchten. Soweit die Planung. Später stellte ich fest, dass meine beiden Mitschwimmer das mit der doppelten Kleidung  vergessen hatten, auch ein Handtuch fehlte, ein zweites Paar Schuhe, naja, was solls...

Wir sind übrigens sehr flexibel und einigten uns in letzter Minute auf eine andere Strecke: Als wir an den See kamen, beschlossen wir spontan, von den Treppen, die sich nördlich von Steg 3 befinden, zu Steg 3 zu schwimmen. Das sah deutlich kürzer aus als der Abstand zwischen den Stegen 1 und 2. Es waren in der Tat "nur" 100 Meter, wie es sich später herausstellte. Eine olympische Distanz! Wir haben es auch olympisch gehalten: Hauptsache dabei. Seht euch das Video an. Viel Spaß.

10. Februar - Morgentliches Kaltduschen ... brrrr

Während ich im September und Oktober fast täglich schwimmen war, verringerte sich diese Frequenz im November, denn nach der Arbeit war es bereits zu dunkel für einen Sprung in den Wesslinger See. Auch der Zeitaufwand für das Schwimmen wurde immer größer: Waren es im September und Oktober gerade mal 20-30 Minuten, die ich in das tägliche Schwimmen investierte (5 min zusätzlicher Zeitaufwand zur An- und Abfahrt zum Wesslinger See, 5-10 min joggen, 2 min umziehen, 2-5 min schwimmen, 3-4 min anziehen, 3-5 min joggen), wurden daraus im November 50-60 Minuten. Denn ich joggte vorher und nacher länger und investierte auch einige Zeit ins Filmen.

Seit Januar sind sämtliche Seen der näheren Umgebung von Oberpfaffenhofen zugefroren, so dass ich seitdem kaum mehr werktags, sondern nur noch am Wochenende schwimme. Um „meine Winterschwimm-Form“ zu erhalten, habe ich das morgentliche Kaltduschen ausgedehnt. Oh je, klar, morgendliches Kaltduschen klingt gar nicht gut. Aber: Ich dusche vorher natürlich warm! Und zwar relativ lange, denn ich bin ein großer Freund des Warmduschens! Nach einiger Zeit drehe ich dann spielerisch an der Mischbatterie, bis die blaue Markierung erreicht ist: Das Kaltduschen dauert dann etwa 2 Minuten. Unnötig zu erwähnen, dass ich beim Kaltduschen nicht friere. Meinen Kopf verschone ich, denn ich brauche ihn tagsüber noch. Und - viel wichtiger: Mein noch warmer Kopf sagt mir nach den 2 Minuten: "stell wieder auf warm"; und siehe da, am Schluss dusche ich nochmal wohlig warm. Perfekt!

Neulich maß ich die Temperatur des kalten Leitungswassers und kam auf 5,5 Grad. Cool!

4. Februar - Eine weitere Premiere

Vor einigen Jahren war ich mal im Monat März im Starnberger See. Das ereignete sich an einem wunderbar warmen Tag bei deutlich über 20 Grad Temperatur und viel Sonnenschein. Ich erinnere mich, dass mir der See damals unendlich kalt vorkam und dass wir nach wenigen Sekunden alle wieder draußen waren. Ob man das kurze Plantschen als Schwimmen bezeichnen kann, möchte ich bezweifeln, aber dennoch: Ich war im Monat März bereits einmal im See, gefolgt von April bis Oktober und - erstmals in diesem Winter - auch von den Monaten November bis Januar.

Der Februar fehlte also noch.

Heute war es soweit für eine weitere Premiere. Ingrid kam am frühen Nachmittag zu einem Besuch vorbei. Am Vormittag war es noch sonnig, aber windig, am Nachmittag zog es zu, aber es wurde wärmer und der Wind legte sich. Wir fuhren zum Schlosspark Höhenried, spazierten zum kleinen Holzsteg unterhalb des Schlosses und joggten 10 Minuten. Die Seeoberfläche zeigte nur noch ein leichtes Kräuseln und am Steg war es nahezu windstill. Perfekt - mit Ausnahme des fehlenden Sonnenscheins! Aber dann gab es doch noch zwei Überraschungen, die uns aber erst im Wasser ereilten: Zum einen war der See um den Steg herum kaum mehr als einen halben Meter tief, wir mussten uns daher in Ufernähe mächtig strecken, um beim Schwimmen Bodenkontakt zu vermeiden. Zum anderen fühlte sich das Wasser äußerst kalt an. Ok, ich weiß, das klingt wenig überraschend. Aber in der Tat kam uns das Wasser bei unseren letzten Schwimmaktionen nicht ganz so kalt vor, obwohl es sicherlich nicht wärmer war. Was war anders? Keine Ahnung... Wir schwammen dennoch 1 ½ bis 2 Minuten ohne zu frieren und zogen uns danach entspannt um. Ich joggte danach noch eine kleine Runde ehe wir noch einen Spaziergang durch den Park machten.