Zum Hauptinhalt springen Skip to page footer

Hochwanner

Steckbrief

Höhe: 2746m

Ausgangspunkt: Parkplatz P4 „Gaistal“ (1250 m) westlich von Leutasch-Platzl / Leutasch-Klamm

Charakter des Weges: Relativ langer Zustieg über Forst- und/oder Wanderwege. Der Forstweg eignet sich auch für die Anfahrt per MTB bis 1900 m Höhe; anspruchsvollere Bergwanderung auf den oberen 500 Hm, die ein höheres Maß an Trittsicherheit und eine gute Kondition erfordert; leichte Kraxelei (I) durch eine Schrofenrinne; trotz Steinmanderln und verblichener Markierungen ist im oberen Teil Orientierungsvermögen notwendig.

Höhenmeter: 1500 Hm ab Gaistal zuzüglich zweimal 50 Hm Gegenanstieg bei der Querung zum Mitterjöchl.

Dauer: 4:00 h im Aufstieg; 3:00 h im Abstieg.

Schwierigkeit: W3, F3

Wasserversorgung: Gebirgsbach am Osthang zum Predigtstuhl

Einkehrmöglichkeiten: Keine, aber Neue Rotmoosalm (2050 m) oder Steinernes Hüttl (1930 m) liegen in Reichweite; die Gaistalalm passiert man mit dem MTB.

Am Gipfel

Wegbeschreibung

Aufstieg zum Mitterjöchl: Vom Parkplatz aus folgen wir der Beschilderung Richtung Rotmoosalm. Keine 5 min später zweigen wir rechts ab und gewinnen etwas an Höhe. Der Weg flacht aber wieder aus und gibt rechter Hand einen wunderschönen Blick auf die Hämmermoosalm frei mit den dahinter aufragenden Felswänden von Hinterreintalschrofen und Hochwanner. Unser Tagesziel ist noch weit entfernt. An den beiden nächsten Wegekreuzungen folgen wir der Beschilderung und gelangen in das Tal des Leitenbaches. Der Forstweg endet am Bach, den wir auf einer Holzbrücke überqueren. Nun geht es auf einem schmaleren Bergweg durch dichteren Fichtenwald etwa 200 Hm hinauf. Wir treffen wieder auf die Forststraße, die vom Parkplatz aus über die Gaistalalm zur Rotmoosalm relativ steil hinaufzieht. Es wird nun sonniger. An der Stelle der früheren Rotmoosalm (1904 m) biegen wir nun links auf einen Bergpfad ab und steigen bequem zum unbenannten Joch (2100 m) nördlich des Predigtstuhls hinauf. Am Joch erwartet uns ein Holzbankerl. Der Hochwanner ragt im Norden über uns auf. Doch nicht von diesem Joch, sondern vom knapp 1 km entfernten Mitterjöchl steigen wir dem Hochwanner entgegen. Die Querung zum Mitterjöchl gehen wir in nur 20 min. Vielleicht ist es eher dort angebracht, eine kleine Pause einzulegen: Denn auch am Mitterjöchl steht eine Bank, und man kann von hier aus sehr gut den weiteren Weg studieren.

Vom Mitterjöchl zum Gipfel: Damit beginnt der etwas ernsthaftere Teil der Wanderung. Zunächst noch unschwierig folgen wir dem Grasrücken heran an die schotterigen Hänge, auf denen das Steigen nun schon eine Nuance anstrengender ist. Wir gelangen an den Felsriegel heran, der auf zweierlei Arten überwunden werden kann: Entweder durch eine Rinne (die Stelle ist mit einem großen blauen „W“ gekennzeichnet) oder links herum über etliches Geröll aber ohne Kraxelei. Ich entschied mich im Aufstieg für die Rinne, die zwar leicht zu durchsteigen, aber voller Geröll ist. Es wird kaum gelingen, keinen Stein loszutreten, so dass ich die Rinne nur dann empfehle, wenn man allein unterwegs ist. Nach der Rinne halten wir uns rechts, folgen einigen Steinmanderln und queren leicht aufwärts steigend hinüber ins Hochwannerkar. Nun liegen die letzten beiden Wegabschnitte vor uns: Der Aufstieg durch das Kar zu einem Sattel und der finale Schlussanstieg. Das Kar durchsteigen wir besser nicht auf direktem Weg, sondern folgen den Wegspuren an den von uns aus gesehen rechten Rand des Kars. Hier ist der Anstieg wegen des vielen Gerölls zwar öfters etwas mühsam, aber bei weitem nicht so unangenehm wir auf der Direttissima. Wenn wir den oberen Rand des Kars auf ca. 2650 m erreicht haben, erwartet uns eine fantastische Sicht auf die Zillertaler Alpen. Jetzt queren wir auf einem kurzen Grat an den Gipfelstock heran. Die restlichen 100 Hm sind nicht so schwierig, wie es der Anschein erweckt. Wir orientieren uns an der direkten Linie zum Gipfel und werden auch nicht mehr klettern müssen. Halten Sie immer Ausschau nach Steinmännern und verblichenen Markierungen: Zum Gipfel führen mehrere Wege, aber wer sich zu weit rechts hält, gelangt schnell in die ein oder anderen Kraxelei, die Spaß machen kann, aber vielleicht nicht jedermanns Sache ist. Das Gipfelkreuz rückt schnell näher. Erst dort wird der vollständige Blick auf das Wetterstein frei.

Das Besondere am Gipfelpanorama des Hochwanners ist der Ausblick auf die unmittelbar Umgebung im Norden: Zugspitze, Zugspitzplatt und Jubiläumsgrat. In weiterer Ferne liegt im Westen das Karwendel. Im Süden blicken wir auf Hohe Tauern sowie Zillertaler und Stubaier Alpen, bei bester Fernsicht können wir auch einige Gipfel der Dolomiten erkennen.

Abstieg: Auf dem Rückweg, der im Wesentlichen dem Aufstieg folgt, werden wir im Geröll weite Strecken abfahren können. Auf kurzen Teilstücken ist das bereits auf dem Weg zum Sattel auf 2650 m möglich, richtig Spaß macht es dann auf der Direttissima hinunter zum unteren Rand des Hochwannerkars. Doch Vorsicht: Man besehe sich genau den Untergrund und schaue auch voraus, denn so manches Geröllfeld ist nicht sehr tief und geht schnell in festen Untergrund über. Wir queren leicht absteigend hinüber zu der besagten Rinne, steigen sie jedoch nicht ab, sondern queren ca. 50 m weiter nach Westen, wo wir schließlich in schrofigem Gelände gut nach Süden absteigen und ggf. auch abfahren können. Auch hier gilt es, das Geröll vorausschauend zu erfassen, denn so manche Schuttreise endet auf festem Untergrund oder auch in grobem Geröll, was den Weiterweg etwas erschwert. Wir erreichen den Aufstiegsweg und bald den Grashang, der uns zum Mitterjöchl führt. Mir gefiel dieses Joch so gut, dass ich ein weiteres Mal eine Pause einlegte. Wer mag, kann auch über das Steinerne Hüttl absteigen. Ich ging wieder hinüber an den Fuß des Predigtstuhls und nahm den bereits bekannten Weg hinunter zum Parkplatz.

Die Wegbeschreibung kann hier heruntergeladen werden.

An der Hämmermoosalm

Gipfelaussichten

Blick auf Hütten, Almen und Biwakschachteln

Jubliäumsgrat