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Kienjoch

Steckbrief

Höhe: 1953 m

Ausgangspunkt: Parkplatz am östlichen Ortsausgang von Graswang (870 m)

Charakter des Weges: Zunächst zur Kuhalm, hinter der es bald in einen Kessel und anschließend in Serpentinen zum Kamm hinauf geht; über den Geißsprungkopf zum Gipfel. Im Abstieg leicht anspruchsvoller über Kieneckspitz auf wenig markiertem Weg hinunter nach Graswang.

Höhenmeter: 1100 Hm

Dauer: Aufstieg 2:45 h, Abstieg 2:30 h

Schwierigkeit: W3

Quellen: An der Kuhalm-Diensthütte

Gesehen von den Nachbarbergen

Am Gipfelkreuz

Gipfelaussichten

Bergwanderer beim Aufstieg beobachtet

Wegbeschreibung

Das Kienjoch als Rundtour: Ich möchte allen Bergwanderern empfehlen, das Kienjoch in einer Rundtour zu erwandern. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten, die allesamt im Graswangtal beginnen:

(1) Von Graswang auf Weg 263 am Kühalpenbach entlang zur Kuhalm und weiter südwärts hinauf auf den Sattel zwischen Windstierlkopf und Geißsprungkopf. Nun zum Kienjoch und über den Kieneckspitz und P.1855 zurück nach Graswang.

(2) Anfangs wie (1), jedoch an der Kuhalm weiter auf Weg 263 bleiben und der Beschilderung Richtung Notkarspitze folgen; an der verfallenen Gießenbachalm nehmen wir Pfadspuren nach Süden hinauf zum Verbindungsgrat zwischen Brünstelskopf und Großer Zunderkopf. Nun über Großen Zunderkopf und Vorderen Felderkopf zum Windstierlkopf, etwas hinab zum Sattel, auf dem wir wieder auf die in (1) beschriebene Variante treffen, und über Kienjoch und Kieneckspitz nach Graswang zurück.

(3) Anfangs wie (2), jedoch bleiben wir an der verfallenen Gießenbachalm auf Weg 263 und erreichen so den Sattel zwischen Notkarspitze und Brünstelskopf. Auf diesem Sattel südwärts zum Brünstelskopf hinauf, weiter zum Großen Zunderkopf und wie in (2) beschrieben über mehrere Gipfel zurück nach Graswang.

Wer sehr viel Kondition besitzt und das Tal des Kühalpenbaches mit einer gipfel- und abwechslungsreichen Bergwanderung einem großen Hufeisen gleich komplett umrunden will, bindet die Notkarspitze mit ein: Man startet am Parkplatz knapp 3 km östlich von Graswang an der St 2060 oder an der Ettaler Mühle, steigt nordseitig zur Notkarspitze auf, überschreitet sie nach Süden und folgt den weiteren Gipfeln wie unter (3) beschrieben. Eine phantastische Rundtour, die man besser nicht an kurzen Tagen im Spätherbst unternimmt, denn es kommt nicht darauf an, diese Runde so schnell wie möglich zu gehen, sondern die landschaftliche Schönheit zu genießen.

Aufstieg für die Rundtour (2):

Wir starten in Graswang und gehen östlich des Ortes an der Gertrudiskapelle Dickelschwaig vorbei zum Ausgang des Kühalpenbachtales. Zunächst geht es direkt am Kühalpenbach entlang, ehe wir die Bachseite wechseln und deutlich höher an sehr steilen Hängen oberhalb des Baches einem schmalen Pfad folgen. Hier ist Trittsicherheit wichtig. Schließlich erreichen wir aber wieder den Bach und werden nun öfters die Seite wechseln. Der Bach ist stark gezähmt; über unzählige künstliche Stufen kommt das Wasser entgegen. Trotz der künstlich anmutenden Szenerie ist es aber auch recht urtümlich und man mag sich an so manchen Tagen auch recht einsam vorkommen in diesem Tal, das nicht so stark frequentiert ist. Nach etwa 1 Stunde erreichen wir die Kuhalm. Hier treffen wir auf den Forstweg, der von Graswang heraufkommt; gleich neben der Hütte erfreut uns ein Brunnen mit frischem Wasser. Nun geht es zunächst den Forstweg in Richtung Notkarspitze weiter, der jedoch nach 2 Kehren schnell in einen schmalen Pfad mündet. Wir queren nunmehr leicht ansteigend in Richtung Gießenbachalm, die so verfallen ist,d ass man schon kaum mehr etwas von ihr erkennt. An einer kleinen Einsatellung mit Schildern (s. Bild) verlassen wir nun diesen Weg und folgen unscheinbaren Pfadspuren zum Grat zwischen Brünstelskopf und Großem Zunderkopf hinauf. Orientierungssinn ist immens wichtig, ansonsten rate ich von dieser Variante ab. In oft steilerem Gelände folgen kommen wir gut voran und erreichen bald den latschenbewachsenen Grat.

Nun beginnt der schier nicht enden wollende aussichtsreiche Teil der Wanderung: Dem sanften Grat folgend erreichen wir den Großen Zunderkopf, bald den Felderkopf, legen hier und da eine Rast ein, erfreuen uns an den grünen Wiesenhängen auf dem Weg zum Windstierlkopf, überschreiten diesen und gehen etliche Kehren in engem Zickzack hinunter zum nächsten Sattel und steigen nun auf grasigem Grat über den kleinen Vorgipfel namens Geißsprüngkopf zum Kienjoch hinauf. Ein Hochgenuss ist dieser Teil der Wanderung und ich wünsche jedem, der diesen Abschnitt geht, eine gute Fernsicht nach allen Seiten.

Gipfelpanorama des Kienjochs: Als spektakulär unspektakulär möchte ich die Gipfelaussicht beschreiben. Es ist eher die Ruhe, die hier oben verzaubert. Keine nahen Ortschaften sind zu erkennen, keine Straßen, nur Schloss Linderhof wird man erblicken in etlicher Ferne. Im Osten erhebt sich die Kreuzspitzgruppe, im Norden der lange Grat zwischen Sonnenberg und Feigenkopf, Karwendel- und Wettersteingebirge grüßen aus der Ferne.

Abstieg: Wir vollenden den Rundweg und gehen zunächst hinüber zum Kieneckspitz auf geringfügig luftiger Passage; überschreiten diesen Gipfel oder machen nochmals eine Rast, folgen dem Weg nach Norden weiterhin auf dem Grat, ehe wir uns abrupt nach Osten wenden und P.1855 nach leichtem Gegenanstieg erreichen. VOn hier aus geht es nur noch hinunter, oft auch etwas steiler, vielleicht werden wir die Tour nun langsam in unseren Gelenken merken, es empfiehlt sich, im Abstieg die Wanderstöcke einzusetzen. Nach einer letzten Aussicht zum Laber gehen wir nurmehr in dichten Wald, queren die breite Forststraße, die von der Kuhalm nach Graswang herabführt und erreichen schließlich das schon bekannte Wegstück am Ausgang des Kuhbachtales, das uns zu Dickelschwaig und Graswang zurückbringt.

Impressionen in Schwarzweiß

Panoramablick vom Kieneckspitz

Gipfelpanorama

Ein beschriftetes 360°-Gipfelpanorama ist im Buch "Münchner Hausberge im Panorama"  und in meiner Faltblattsammlung erschienen.