Benediktenwand
Steckbrief
Höhe: 1800 m
Ausgangspunkt: Gebührenpflichtiger Parkplatz bei Petern in der Jachenau (730 m) nördl. der St 2072.
Charakter des Weges: Zunächst einfacher Anstieg über Forstwege bis zur Bichler Alm. Danach ebenfalls noch leicht bis zum Wandfuß der Benediktenwand; danach aber sehr steil und teilweise ausgesetzt zum Gipfel; Trittsicherheit und Schwindelfreit erforderlich.
Höhenmeter: 1070 Hm + 25 Hm Gegenanstieg beim Langenecksattel
Dauer: Aufstieg 3:30 h, Abstieg 2:30 h
Schwierigkeit: W3
Wasserversorgung: keine (ggf. Bichler Alm)
Einkehrmöglichkeiten: Tutzinger Hütte (bei Aufstieg von Norden)
Am Gipfel
Wegbeschreibung
Sämtliche Anstiege zur Benediktenwand sind mit einem nicht unerheblichen Zeitaufwand verbunden. Unabhängig davon, von welcher Seite wir den Berg angehen, müssen wir doch erst einmal ran an den Fels, an die eigentliche Wand. Und das dauert. Wir sind verwöhnt durch die kurzen Anstiege auf die Berge der Umgebung: Nur eine gute Stunde ist es hinauf zum Jochberg (oder 1 1/2 Stunden, wer es gemütlicher mag), nur ein bisschen länger sind wir unterwegs zum Pavillon auf dem Herzogstand (aber auch nur, da sich die letzten 100 Hm in endlos langen Serpentinen so ziehen), in 1 1/2 Stunden sind wir auf dem Hirschhörnlkopf, nicht viel länger benötigen wir zum Roßstein (wenn man schnell unterwegs ist). Aber all das sind utopische Zeiten für den Anstieg auf die Benewand. Könnten wir es wenigstens in 2 Stunden hinauf schaffen? Nein, das geht nur als Bergläufer. Folglich sollte man etwas mehr Zeit für die Benediktenwand mitbringen (und etwas mehr Kondition) als es für ihre Nachbarn erforderlich ist. Dieser Mehraufwand wird freilich belohnt mit einer eindrucksvollen Szenerie auf diesem formschönen, recht allein stehenden Aussichtsberg der Bayerischen Voralpen.
Aufstieg ab Petern / Jachenau
Aufstieg: Der Anstieg ab Petern ist recht kurzweilig; zunächst wandern wir auf Forstwegen schattig durch den Wald hinauf zum Längenecksattel, queren auf der Nordseite des Latschenkopfes weit nach Westen (in Richtung Tanner-Alm, ohne sie aber zu erreichen), biegen dann rechts ab und steigen - weiterhin auf einer bequemen Forststraße - hinauf zur Bichler Alm. Hier endet der Forstweg. Wir wechseln nun auf einen schmalen Bergpfad und halten uns nordwestwärts in Richtung Wandfuß. Anfangs noch einfach wechselt der Charakter des Weges, sobald wir in der steilen Südwand hinaufsteigen. Jetzt sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit in steilem, grasigen Gelände gefragt. Nur etwa 100 Hm überwindet dieses anspruchsvolle Wegstück; am Ende erwartet uns die Schlüsselstelle mti einer kurzen, luftigen Querung. Drahtseile wären hier hilfreich, gibt es aber nicht. Nach dieser Querung folgen die letzten steileren Meter; danach ist das Gelände fast schon als flach zu bezeichnen und es geht kurz durch die Latschen, wobei das Gipfelkreuz schnell näher kommt. Die nachfolgenden Bilder geben Eindrücke des Weges wieder, aufgenommen Mitte Februar 2014 in einem schneearmen Winter. Den winterlichen Aufstieg möchte ich aber nur erfahrenen Bergwanderern empfehlen.
Aufstieg ab Benediktbeuern:
Parkplatzoptionen sind der Parkplatz (650 m) neben dem Alpenwarmbad (Schwimmbadstr. 32) und der Parkplatz an der Kreuzung Am Weidach / Wurzweg. Auf einem Forstweg gehen wir durch das Lainbachtal (Weg 456) über die nicht bewirtschaftete Söldner Alm zur Tutzinger Hütte (1325 m). Vor dort nehmen wir den westlichen Aufstieg (Weg 455) auf dem langen Rücken zum Gipfel. Dieser Weg ist der einfachste Anstieg (W2), weist aber mit 1150 Höhenmetern auch eine größe Höhendifferenz auf. Die Gehzeiten sind recht lang und betragen 4:30 h im Aufstieg und 3:30 h im Abstieg.
MTB-Anfahrt: Ab Alpenwarmbad bis zur Materialseilbahn der Tutzinger Hütte auf nur anfangs steilerem Forstweg (Weg 455).
Rundtour: Lohnenswert ist die Überschreitung der Benediktenwand, die am besten in Ost-West-Richtung durchgeführt wird: Von der Tutzinger Hütte auf Weg 456 zur Ostseite des Berges und von dort über relativ unschwierige, drahtseilgesicherte Passagen auf den Gipfelkamm. Auf Weg 455 wieder zurück zur Hütte. Die Gehzeiten liegen nur unwesentlich über denjenigen für den westseitigen Aufstieg.
Gipfel:
Die Benediktenwand ist populär, verkraftet aber auch nahezu jeden Besucheranstrum. Im Gipfelbereich ist ausgiebig Platz für eine gemütliche Rast, während der man die prächtige Fernsicht genießen kann: Im Norden das Voralpenland mit seinen Seen und malerischen Dörfern, weiter im Hintergrund München; im Süden die unzähligen Karwendelgipfel, einer neben dem anderen, im Osten blicken wir bis zum Watzmann und im Westen bis in die Ammergauer Alpen.
Drahtseilgesicherte Passage im ostseitigen Anstieg
Winterliches Abendlicht
Impressionen
Steinböcke
Eindrücke im Spätherbst
Panoramablick nach Norden
Weitblick vom Ostgipfel
Gipfelpanorama
Ein beschriftetes 360°-Gipfelpanorama ist in meiner Faltblattsammlung in 150cm Breite erschienen.