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Birkkarspitze

Steckbrief

Höhe: 2749m

Ausgangspunkt: Parkplatz "Karwendeltäler" in Scharnitz (965 m).

Charakter des Weges: Langer Anstieg zum Karwendelhaus; von dort anspruchsvolle Tour; gut beschildert; Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und gute Kondition erforderlich; oberer Teil des Schlauchkars steil und oft schon Ende September vereist; im Schlussanstieg vom Schlauchkarsattel zum Gipfel durchgängiges Schrofengelände mit einigen Drahtseilsicherungen; am besten 2 Tage einplanen.

Höhenmeter: 1785 Hm ab Scharnitz zuzüglich ca. 40 Hm Gegenanstiege auf dem Talweg zum Karwendelhaus; 980 Hm ab Karwendelhaus (1771 m)

Dauer: Talweg zum Karwendelhaus auf 19 km langem Forstweg in 5:00 h; von dort zur Birkkarspitze 2:30 h.

Schwierigkeit: W3, F3

Wasserversorgung: Zwei Quellen auf dem Weg durch das Karwendeltal; Karwendelhaus

Gesehen von den Nachbarbergen

Am Gipfel

Wegbeschreibung

Aufstieg zum Karwendelhaus: Den langen Forstweg zum Karwendelhaus legen viele Bergsteiger auch mit dem MTB zurück. So benötigt man bis zum Karwendelhaus nur halb so viel Zeit wie ein Wanderer. Freilich genießt der Radfahrer die Schönheit des Karwendeltals in anderer Art und Weise als der Wanderer. Für den Radfahrer stellt die Strecke drei Abschnitte mit größeren Anforderungen an die Kondition: Der erste dieser Abschnitte beginnt gleich hinter dem Parkplatz, von wo der Weg ein kurzes Stück kräftig hinaufzieht und schnell die Höhe von 1100 m erreicht. Danach flacht der Forstweg aus, wir verlassen den Wald und rollen direkt an den Karwendelbach heran. Zu unserer Rechten erheben sich die mächtigen Felswände der Pleisenspitze, linker Hand fallen die Ostflanken der Berge zwischen Rotwandl- und Tiefkarspitze steil ab. Wir passieren die Larchetalm, auf die ein schier endlos gerades Wegstück zuläuft. Bald dahinter beginnt der zweite Wegabschnitt. Er steigt steiler an und führt in Wald hinein. Wegen des langsameren Fahrtempos werden wir die Quelle nicht übersehen, die sich nach fast genau 10 km ab Parkplatz linker Hand befindet. Der Forstweg dreht jetzt nach Osten. Nach einiger Zeit tritt der Wald wieder zurück und öffnet den Blick über Almwiesen hinüber auf die Südhänge der Schlichtenkar-, Vogelkar- und Östlichen Karwendelspitze. Wir queren diese Wiesen. Direkt danach geht es wieder hinauf und hier beginnt nun der Schlussanstieg. Er hat es in sich. Anfang verläuft die Forststraße noch durch offeneres Gelände, später durch Wald. Dass gerade die steilen Abschnitte eher schattig sind, ist vor allem im Sommer sehr angenehm. Doch nun gilt es, sich durchzubeißen. Flachpassagen gibt es nicht mehr, allenfalls kann man am äußeren Rand der Kehren für ein paar Pedalumdrehungen der Steigung ausweichen. Nach 16 km vom Parkplatz erreichen wir auf ca. 1500 m das J. Naumann Brunndl auf der linken Wegseite, vielleicht gerade am steilsten Stück des Forstweges. Nach weiteren 180 Hm haben wir es bald geschafft: Nach einer Rechtskehre passieren wir den Viehzaun, an dem die Almwiesen beginnen. Das Karwendelhaus ist zum Greifen nahe, doch noch 100 Hm entfernt. Weiterhin steil geht es die letzten Kehren hinauf, ein wenig in Richtung Hochalmsattel und in einer letzten Rechtskurve zum Karwendelhaus hinüber, wo wir unser MTB abstellen können. Mit dem MTB dauert der gesamte Anstieg 2:30 h ohne Pausen.

Vom Karwendelhaus zur Birkkarspitze: Der Bergweg hinauf zur Birkkarspitze führt zunächst oberhalb des Karwendelhauses steil durch einige Lawinenverbauungen. Danach flacht der Weg etwas aus, wir queren den Latschengürtel und steigen in Richtung Schlauchkar, das wir bereits aus der Ferne sehen. Den Abzweig zum Brendelstieg lassen wir rechts liegen; wir verlassen das Grasgelände und erreichen das Schlauchkar. Obwohl der Untergrund nun von Geröll geprägt ist, ist das Weiterkommen nicht allzu mühsam. Auf 2300 m gab es im Sommer 2012 eine Quelle, die vom darüberliegenden Schneefeld gespeist wurde. Auf diese Quelle sollte man sich aber nicht verlassen. Im weiteren Anstieg durchsteigen wir einen felsigeren Riegel; das Gelände wird steiler. Etwa 100 Hm unterhalb des Schlauchkarsattels dreht der Weg nach rechts. Der Schlussteil ist steil, aber nicht allzu schwierig. Bei Eis und Schnee ist hier aber äußerste Vorsicht geboten. Auf dem Sattel öffnet sich der überwältigende Blick nach Süden. Nach Osten führt ein Weg zur Östlichen Ödkarspitze hinauf und weiter zum Brendelsteig; geradewegs südwärts hinunter gelangen wir ins Hinterautal; nach links hinüber sind es nur ein paar Meter zur Birkkarhütte (Notunterstand), von wo es die verbleibenden 100 Hm zur Birkkarspitze hinauf geht. Unmittelbar an der kleinen Hütte beginnt der Aufstieg im Fels: Wir überwinden mit Hilfe der Drahtseile eine knapp 3 Meter hohe Stufe, die vielleicht schwierigste Stelle; es folgt Gehgelände auf Geröll und schmalen Bändern, die aber nicht sehr ausgesetzt sind. In einer Rinne begleiten uns Drahtseile, danach geht es in kurzen Kehren relativ unschwierig zum Gipfel.

Das Gipfelpanorama ist spektulär. Hier sind wir im Herzen des Karwendels mit all seinen Kämmen und Karen. Man sieht fast jeden Karwendelgipfel und blickt auf den Alpenhauptkamm, die Bayerischen Voralpen und an Tagen mit bester Fernsicht bis zu den Dolomiten.

Abstieg: Auf dem gleichen Weg, den wir gekommen sind, geht es wieder hinunter. Auf dem Abstieg zum Schlauchkarsattel bringen wir die gebotene Aufmerksamkeit auf. Im Schlauchkar geht es im deutlich schnelleren Tempo bergab als beim Aufstieg. Bald erreichen wir das erste Grün, um vielleicht noch etwas zu verweilen, von dort ist es nicht mehr weit zum Karwendelhaus mit seinen zahlreichen Gästen.

Die Wegbeschreibung kann hier heruntergeladen werden.

Aufstieg vom Karwendelhaus durch das Schlauchkar

Gipfelaussichten

Impressionen in Schwarzweiß

Sonnenuntergang

Gipfelpanorama

Ein beschriftetes 360°-Gipfelpanorama ist in meiner Faltblattsammlung sowie im Buch "Münchner Hausberge im Panorama" erschienen.