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29. Oktober - Erfahrungsaustausch mit drei Russen

Am Mittwoch war ich im Wesslinger See. Sein Wasser wird immer kälter, unaufhaltsam! Entweder ich gehe da mit, oder ich muss es bleiben lassen. Durch das Wechseln der Seen bringe ich dennoch ein bisschen Variation in die Wassertemperaturen rein. Im Vergleich zum Maisinger See mit seinen 9 bzw. 9,5 Grad vor einigen Tagen kam mir der Wesslinger See angenehmer vor. Die 2 Grad mehr spürte ich deutlich. Das Wort "angenehm" ist nicht mal verkehrt. Ich fühle mich wohl, vor dem Bad, im Wasser und danach - vor allem auch danach! Ich friere nicht! Ich würde es selbst nicht glauben, wenn ich es nicht ausprobiert hätte. Nach dem Bad prickelt meine Haut, ich habe ein sehr wohliges Gefühl, ich bin richtig gut drauf. Um es auf den Punkt zu bringen: Nach dem Schwimmen fühle ich mich sehr belebt.

Gestern schwamm ich im Wesslinger See in den Sonnenuntergang rein. Ich kenne das vom Hochsommer, vor allem vom Maisinger See, wenn ich mit der Familie abends der untergehenden Sonne entgegenschwimme - bei 26 Grad Wassertemperatur. Es ist traumhaft.

Heute war ich erstmals in Possenhofen. Das Steiniger Grundstück in Starnberg macht ja Ende Oktober zu. Also suche ich nach Alternativen. In Possenhofen im Paradies gibt es mehrere Stege und auch einen Kiosk am See (eine Umkleidemöglichkeit unter dem Vordach, wenn es regnet). Erstmal war ich etwas joggen und wärmte mich gut auf. Dann steuerte ich auf Steg 2 zu, auf dem gerade drei Personen die Badesachen anzogen. Winterschwimmer? Ja, tatsächlich! Ist ja super. Da hat man sich was zu erzählen. Es waren drei Russen. Wir waren auch gemeinsam schwimmen. Es war lustig. Danach zeigten sie mir noch ein paar Fotos, wie sie im letzten Winter an gleicher Stelle im Wasser waren: der Steg war verschneit, die Fotos fühlten sich winterlich an. Und dann meinten sie, dass das Winterschwimmen hier in Bayern im Vergleich zu Russland ein Spaziergang wäre. Es ist alles eine Frage des Standpunktes.

24. Oktober - Bei 18° im Maisinger See

Zur Erläuterung: Die 18 Grad beziehen sich auf die Lufttemperatur! Der See war kälter, lag bei 9,5° - ein halbes Grad mehr als letzten Freitag. Das war aber nicht wirklich zu spüren. Deutlich angenehmer war aber das Anziehen!

Solange man aber im Wasser ist, ist die Lufttemperatur nicht wirklich entscheidend. Das ist meine Erfahrung der letzten Wochen: 13° Wassertemperatur bei Sonnenschein oder Regen bleiben 13°. Das gilt nun auch für die 9° - heute war es sonnig, neulich bedeckt, doch im Wasser zählt allein seine Temperatur.

Nach dem Anziehen wurde ich mal wieder angesprochen und ein älterer Herr meinte: "Klasse, Sie bleiben sicher den ganzen Winter durch gesund!" Ich hoffe mal, dass es so kommen wird, habe aber keinen Anspruch darauf.

22. Oktober - Neuland: Unter 10 Grad

Ich beschreite Neuland, persönliches Neuland. Fast der gesamte Weg bis hierher ist bereits ein Novum für mich. Und es geht damit immer noch weiter. Es ist spannend! Kann sein, dass ich bald abbreche. Kann auch sein, dass es noch mehrere Wochen weiter geht.

Ich wollte heute wissen, wie sich noch kälteres Wasser anfühlt. Am heutigen Samstag fuhr ich am Spätnachmittag an den Maisinger See. Es war sonnig, hatte aber nur 10 Grad Lufttemperatur. Ob das Wasser wärmer oder kälter war?

Ausprobieren! Ich halte es immer so, dass ich das Thermometer vor dem Schwimmen ins Wasser hänge, mir aber erst nach dem Schwimmen die Temperatur ansehe. Ich schätze die Wassertemperatur beim Schwimmen und sehe dann nach, ob ich richtig lag. Das Wasser fühlte sich sehr kalt an, wirklich richtig kalt. Dennoch schwamm ich ruhig eine Runde, die kleinen Blasen auf der Wasseroberfläche waren meine Spur. Ich schwamm wieder zurück, wählte dabei einen anderen Weg und erreichte wieder das Ufer. Und wie warm war es es nun? Nicht so schnell: Ich trocknete mich erstmal ab, zog mir Shirt und Fleece an, dann die Hose, machte die Füße sauber mit meinem zweiten Handtuch und schlüpfte in meine Schuhe. Also: Wie warm? Moment noch, ich wrang meine Badehose aus, verstaute Handtücher und Badehose im Rucksack und jetzt erst holte ich das Thermometer aus dem Wasser: Cool (das passt!): Neun Grad zeigte mein Thermometer an. Das ist ein neuer Meilenstein, ein weiteres Neuland, das ich erkundet habe.

19. Oktober - Nochmal in den Eissee

Heute war ich wieder im Maisinger See, der letzte Woche ja so furchtbar kalt war. Nach zwei Tagen im Wesslinger See mit Wassertemperaturen von 14 bzw. 13 Grad suchte ich wieder den "Eissee" auf. Der Maisinger See ist im Winter der erste See im Fünfseenland, der zufriert, und im Sommer der erste, der schön warm ist. Er folgt Temperaturänderungen aufgrund seiner geringen Tiefe immer recht schnell.

Ich war wieder auf ein ähnliches Erlebnis wie letzte Woche eingestellt, als ich im Wasser schnell die Kehre machte. Heute war es aber anders, obwohl die Wassertemperatur wiederum nur etwa 10 Grad hatte: Ich schwamm ruhig und hielt die Kälte gut aus. Check! Ich war 2 Minuten im Wasser. Check! Das kalte Wasser schmerzte mich nicht mehr so sehr am Hals. Check!

Ich fühlte mich sehr gut, kam wieder an Land und genoss das intensive Kribbeln auf der Haut und die aufsteigende Wärme. Ich lief noch ein wenig, kehrte zum Auto zurück und kam freudestrahlend nach Hause.

18. Oktober - Wesslinger See

Heute war ich wieder mit Nicolas unterwegs. Am Abend ist es gerade noch so lange hell, um nach der Arbeit eine Runde zu schwimmen.

Sind wir die einzigen, die zu dieser Jahreszeit im Wesslinger See schwimmen? Vielleicht gibt es jemanden, der tagsüber in den See steigt? Bislang wissen wir nichts davon. Ab November werden wir wohl auf die Mittagszeit umsteigen. Mal schaun, ob wir einem Winterschwimmer oder einer Winterschwimmerin begegnen.

15. Oktober - Schwimmschal

Meinen ersten Schock hatte ich verdaut (s. 11. Oktober). Ich hab auch gleich reagiert und wollte mir einen Schwimmschal kaufen, damit es mich am Hals nicht mehr so schmerzte. Ich kannte diesen Schmerz auch vom spontanen Bad in etliche Bergseen, die auch so um die 10 Grad hatten.

Was ist ein Schwimmschal? Ich weiß es nicht. Also suchte ich im Internet. Fehlanzeige. Es gibt keinen Schwimmschal. Aber dann wurde ich in einem Forum fündig, wo jemand ebensolches suchte und den Tipp erhielt, sich eine Neoprenhaube zu kaufen und das Halsteil abzuschneiden, um es als Schal zu verwenden. Das schien mir eine gute Idee, und ich gab die Bestellung auf. Nun liegt die Neoprenhaube auf meinem Tisch, und ich weiß noch nicht so recht, wie ich den richtigen Schnitt zu setzen habe. Ich weiß auch nicht, ob es wirklich das tut, was ich mir erhoffe. Ich beschloss, die Haube mal liegen zu lassen und abzuwarten. Wenn ich den Schwimmschal wirklich brauche, greife ich zur Schere. Nachtrag vom 17. März: Ich hab den Schwimmschal nie gebraucht!

Die letzten Tage war ich einige Male im See, zweimal im Wesslinger See, und heute im Starnberger See. Die Temperaturen waren mit 13 bis 14 Grad geradezu mild im Vergleich zu den 10° vom Dienstag. Meine Schwimmzeiten pendelten sich wieder bei 2 Minuten ein.

Morgen geh ich auf Bergtour.

14. Oktober - Heute mit Nicolas

Winterschwimmen macht zu zweit noch viel mehr Spaß.

Nicolas, ein Kollege von mir, ist dabei! Er machte den harten Einstieg und schwamm heute ohne große Vorbereitung im Wesslinger See. Von Sommer auf 12,5 Grad Wassertemperatur! Äußerst lässig! Wir folgten dem gleichen Ablauf: Etwas joggen, dann schwimmen und nach dem Anziehen wieder bewegen, bis es einem warm genug ist.

11. Oktober - Ein erster Schock

Urspünglich wollte ich nach der Arbeit in den Wesslinger See, aber gerade zogen Regenwolken auf. Und so beschloss ich, an den Maisinger See zu fahren, denn das Regenradar zeigte dort etwas bessere Verhältnisse. Meine Entscheidung war zunächst mal richtig, denn nach Regen sah es hier nicht aus, wenngleich die Wolken tief hingen und ein kalter Nordostwind wehte. Die Außentemperatur betrug aber erschreckende 5°. Das ist kalt. Bei solchen Lufttemperaturen war ich noch nie in einem See gewesen. Wieder mal ein Novum!

Der Parkplatz am Maisinger See war erwartungsgemäß leer. Selbst bei Regen gibt es hier immer wieder Spaziergänger, aber heute sah ich niemanden. Ich lief mich erstmal warm, wie immer. Aber heute hatte ich ein kleines Problem: Ich hatte zwar ein Stirnband dabei und meine Windjacke hatte eine Kapuze. Aber ich vermisste Handschuhe! Meine Hände wurden beim Joggen immer kälter, ich musste sie also in meine Hosentaschen stecken. Ich lief eine längere Strecke als sonst und schließlich kam ich leicht ins Schwitzen. Das war beruhigend. Die Hände waren auch wieder warm.

Am Einstieg zum Maisinger See gibts ein paar Treppen. Dort war ich heute windgeschützt. Ich zog meine Badehose an, hängte das Thermometer ins Wasser und stieg vorsichtig in den See, da die Treppen hier sehr rutschig sind. Dann folgten ein paar beherzte Schritte ins tiefere Wasser und ich schwamm los.

Oh Gott! Krass! Meine Güte, ist das kalt!!

Ich blieb ruhig und schwamm ein paar Züge weiter. Am Hals begann es zu schmerzen. Also streckte ich meinen Kopf besonders weit aus dem Wasser. Das ging aber nur bedingt. Ok, ich kehre um. Nur nicht übertreiben! Ich wendete, schwamm zurück, stieg nach einer Minute aus dem Wasser und trocknete mich ab. Überlebt! Meine Haut war ziemlich rot. Sie prickelte. Wow, das ist sogar wieder angenehm. Ich fror auch nicht. Super! Noch ein Pluspunkt. Schnell zog ich mich an und dann holte ich das Thermometer raus: 10° - wow, das war echt wenig! Ich joggte noch etwas, fühlte mich gut aufgewärmt und stieg sehr belebt ins Auto.

8. Oktober - Weiterhin kühl und regnerisch

Gestern war ich im Wesslinger See. Warm ist anders. Der See hatte nur noch 14 Grad. Es wird immer kälter. Aber es ging.

Ich war gerade im Starnberger See. Er hatte ein Grad mehr als der Wesslinger See gestern, das nehme ich gerne mit! Wieder war es grau in grau, aber ich bin es nun schon fast so gewohnt. Der Vorteil ist, keine Zuschauer zu haben, das macht vor allem das Umziehen etwas einfacher.

Für das Umziehen ist es übrigens sehr wichtig, ein windgeschütztes Plätzchen zu haben. Bei Westwind ist das Ostufer des Starnberger Sees gut geeignet, insbesondere das Steininger Grundstück. Blöd nur, dass es am 31. Oktober schließt. Das wusste ich bislang nicht. Aber ich kam ja früher auch nie auf die Idee, im Herbst noch schwimmen zu gehen.

Bei Ostwind wäre das Westufer besser geeignet, aber der Steg in Percha ist nicht gut vor dem Wind geschützt. Daher suche ich mir bei Ostwind einen anderen See: gut geeignet ist z.B. die Westseite des Wesslinger Sees.

4. Oktober - Noch kälter

Und da waren sie auf einmal, die 15 Grad!

Der Wesslinger See ist ja etwas empfindlicher gegenüber Schwankungen der Lufttemperatur als der Starnberger See, aber mit nur noch 15 Grad hatte ich nicht gerechnet.

Ich war wieder gut aufgewärmt. Aber es war schon etwas heftiger als am Vortag. Ich freue mich sehr, dass ich 2 Minuten durchgehalten habe! Wohlgemerkt: Ohne zu frieren, ohne zu zittern - auch nicht nach dem Schwimmen beim Anziehen. Bei solchen Temperaturen bin ich noch nie 2 Minuten lang geschwimmen. Es ist schon interessant, dass ich das nun kann. Ich verfüge über keine Isolierung. Aber das scheint bislang kein Nachteil zu sein.

3. Oktober - Wieder ein Grad weniger

Heute war ich wieder am Steininger Grundstück. Der Starnberger See hatte nur noch 17 Grad. Und tatsächlich, es fühlte sich kälter an als gestern, und so kam es, dass ich nur noch 2 Minuten im See schwamm. Vielleicht wäre eine längere Zeit möglich gewesen, aber ich war vorsichtig.

Ich machte mir wieder mal Gedanken, welche Wassertemperaturen ich wohl so aushalten könnte. Der Sprung von 20 auf 18 Grad ist deutlich, der kleine Sprung von 18 auf 17 Grad ist auch spürbar: Also wie fühlen sich 15 Grad an? Wie geht es mir bei 12 Grad? Bin ich nach 10 Sekunden wieder draußen oder kann ich mich an solche Temperaturen gewöhnen? Ich bin gespannt, was die nächsten Wochen bringen.

Auf dem Rückweg (ich war mit dem Radl unterwegs) erwischte mich ein starker Regenschauer. Eine Regenjacke hatte ich dabei, aber Hose und Schuhe wurden völlig nass. Das war die zweite heutige Begegnung mit dem Wasser, die dritte Begegnung war wenig später eine warme Dusche.

2. Oktober - Schlechtes Wetter

Schlechtes Wetter gibts nicht, hat mal jemand gesagt, es gibt nur falsche Kleidung. Auf das Schwimmen bezogen heißt dies für mich: Bei Regen mit Cappy schwimmen, ansonsten ohne Cappy.

Heute ist so ein schlechtes Wetter, das es nicht gibt. Es hatte geregnet, es ist windig, der Himmel ließ die Sonne keine einzige Minute durch. Ich fuhr mit meiner Frau Karin in die Nähe des Sees und joggte den verbleibenden Kilometer bis zum Steininger Grundstück. Gut aufgewärmt kam ich dort an, konnte mir eine Bank aussuchen und zog mich um. Was nun folgte, war mir schon bekannt: Den Steg hinaus gehen, zügig die Treppe hinunter ins Wasser steigen und losschwimmen. Das funktionierte auch heute gut und kostete keine Überwindung. Ich war ganze drei Minuten unterwegs. Die Temperatur lag bei 18 Grad. Immer noch recht viel!

Mit dem Anziehen tat ich mir heute nicht mehr so schwer, hatte für die Füße auch ein zweites Handtuch dabei und joggte nun die 3 Kilometer zurück nach Hause.

1. Oktober - Ein Sprung in den Sylvensteinspeicher

Es war ein Schritt in kältere Gewässer. Von meiner Bergtour im Karwendel kam ich für meine Verhältnisse ziemlich früh zum Auto zurück und hielt auf der Rückfahrt am späten Nachmittag am Sylvensteinspeicher beim Badeplatz von Fall. Ich hatte bereits mit der Option auf ein Bad spekuliert und daher meine Badehose im Gepäck.

Ein Wetterwechsel kündigte sich. Von Westen zogen bereits den ganzen Tag lang Zirren über den Himmel und nun wurden die Wolken dichter, der Himmel milchiger. Die Luft war noch warm, und es war ruhig am Sylvensteinsee. Sollte ich wirklich eine Runde schwimmen? Aber klar doch! Und ich war darauf vorbereitet, dass es kälter wird als es bisher war, vielleicht sogar deutlich kälter. Mit großer Neugierde stieg ich in den See. Das Ufer ist so steil, dass ich schon nach zwei, drei Schritten schwamm.

Cool!! Der Begriff stimmt hier auch wortwörtlich. Das Wasser war deutlich kälter als in den Seen des Oberlandes! Frisch, sehr frisch fühlte es sich an. Die allumfassende Berührung des Wassers mit meiner Haut hatte irgendetwas von großer Klarheit und großer Intensität. Es kam mir so vor, als würde ich das Wasser deutlicher fühlen als je zuvor. Ich schwamm nicht weit hinaus. Ich hätte zum Floß schwimmen können, das nicht allzu weit von mir entfernt war, aber ich zögerte. Ich wusste nicht, wie lange es mir bei dieser Temperatur gut geht. Also schwamm ich ein wenig hin und her und stieg nach knapp zwei Minuten wieder aus dem Wasser.

Und wie kalt war es? Nun, das konnte ich erst nachher feststellen, weil ich dazu meine Armbanduhr (mit integriertem Thermometer) noch mehrere  Minuten ins Wasser legen musste: Es hatte 15 Grad. Für mich ist dieses Bad ein großer Schritt und eine Bestätigung dafür: 15 Grad halte ich aus.