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29. September - Das warme Wetter hält an

Das Wetter meinte es gut mit mir. Ich genoss den ausklingenden September in den Bergen und im See. Am Samstag vor einer knappen Woche war ich im Wetterstein, für morgen plane ich eine Zweitagestour im Karwendel. Die Tage dazwischen blieb ich am Ball und schwamm eine Runde. Die Wassertemperaturen gingen nur wenig zurück. Nun sind 17 bis 18 Grad nicht wirklich viel, aber ich schwamm bis zu 5 Minuten und war schon leicht erstaunt, dass ich es so lange aushielt. Wie schon gesagt: Ich fror nicht, weder im Wasser noch danach (und auch nicht davor) und war guter Dinge, auch noch in den Oktober hinein zu schwimmen.

23. September - Fünfmal im Wesslinger See

Heute am Freitag blicke ich auf eine erfolgreiche Woche zurück. Ich war jeden Tag im See. Von Montag bis Mittwoch war es wolkenverhangen und tagesüber hatte es nur zwischen 13 und 15 Grad, am Montag gab es etliche Regenschauer. Ab Donnerstag war es aber wieder sehr sonnig und warm mit Temperaturen über 20 Grad. 

Ich war jeden Tag im Wesslinger See. Am Montag überwog die Skepsis vor dem Schwimmen, denn dieser Tag lud nicht gerade zu einem Bad ein. Aber ich hatte ja bereits am Vortag eine positive Erfahrung gemacht und die bestätigte sich glücklicherweise wieder. Es regnete zwar, aber das machte mir wenig aus: Meine Kleidungsstücke legte ich über einen Stuhl unter dem Vordach des Kiosks am Ostufers des Sees. Im Wasser hatte ich ein Cappy auf, und während ich in ruhigen Zügen 4 Minuten schwamm, war ich vom Spiel der auf dem Wasser zerplatzenden Regentropfen fasziniert und hörte den feinen Geräuschen zu. Das Bad im See gefiel mir.

In diesen Tagen schwamm ich etwa 3 bis 4 Minuten, das Wasser hatte noch etwa 18 Grad. Viel aufwärmen musste ich mich nicht. Ich joggte vor und nach dem Schwimmen nur ein paar Minuten, an den sonnigen Tagen zum Ende der Woche hin konnte ich mir das Joggen sogar sparen.

18. September - Starnberger See

Ich erinnere mich an Ingrids Rat, mich vor dem Schwimmen aufzuwärmen. Es war ungemütlich draußen: windig und kühl bei 13 Grad. Also beschloss ich, zum Starnberger See zu joggen; zum Steininger Grundstück sind es knappe 3 Kilometer. Ich dachte auch an den Rückweg nach dem Bad im kalten See und zog daher meine lange Jogginghose an. Mein Handtuch und meine Badehose steckte ich in die Hüfttasche. Los gings. Blöd nur, dass es mir bereits nach 5 Minuten zu warm war. Ich wollte nicht völlig verschwitzt am See ankommen, also reduzierte ich mein Tempo und öffnete die Windjacke.Jetzt passte es.

Am Steininger Grundstück gibt es Bänke in Seenähe. Das ist sehr vorteilhaft, weil ich meine Kleidungsstücke nicht auf den nassen Boden legen wollte. Ich zog mir die Badehose an und lief auf den Steg hinaus. Die tiefen Wolken, die vielen Grautöne und die fehlenden Farben boten einen unwirklichen Rahmen für mein Tun. Obendrein war niemand zu sehen. Ich stieg die Treppen hinunter und tauchte zügig in den See ein. Das Wasser fühlte sich kühl an, ich schwamm daher nicht allzu weit hinaus. Allerdings empfand ich es nicht als zu kalt, eher störten mich die Wellen ein wenig. Aber was solls. Ich war wieder im Wasser und hielt es ganz gut aus. Nach 3 Minuten schwamm ich wieder zum Steg, ging raus und lief den ganzen Steg zurück zur Bank. Das Wasser hatte in etwa 18 Grad.

Mit dem Abtrocknen begann eine kurze Lerneinheit: Unterhose und T-Shirt waren leicht verschwitzt und es fühlte sich nicht gut an, da wieder reinzuschlüpfen. Ferner fand ich nur schwer in meine Jogginghose rein: Ich blieb ständig mit meinen Zehen am Stoff hängen. Außerdem stand ich im erdigen Gras, so dass meine Füße dreckig wurden. Das alles musste ich das nächste Mal besser machen. Was ich mit großer Erleichterung aufnahm: Ich fror nicht. Das war überaus positiv!

17. September - Der eigentliche Startschuss

Es regnete in Strömen, den ganzen Tag schon. Und es war kalt: Die Luft hatte 11 Grad. Uups. Heute schwimmen gehen? Eine absurde Idee.

Gibt es Zweifel an meinem Vorhaben? Nein!!!!!!! Ich ziehe das jetzt durch. Ich habe nicht erwartet, dass wir bis Weihnachten stets Sonnenschein und 25 Grad haben. Es werden Schlechtwettertage dabei sein, es wird kalt werden, das Laub wird von den Bäumen fallen - dazu musste ich kein Prophet sein. Was soll mir also dieser Regen anhaben, dieses lächerliche Islandtief oder wo es auch immer herkommen mag, die 11 Grad Lufttemperatur, der Wind, der wolkenverhangene Himmel? Am heutigen Tag fällt mein richtiger Startschuss!

Wir waren heute alle auf Verwandtschaftsbesuch gewesen. Der Rückweg führte uns am späten Nachmittag am Dietlhofer See vorbei. Dort wollte ich schwimmen. Man mag ja meinen, dass Schwimmen bei Regen sich in Sachen Nässe vom Schwimmen bei Sonnenschein wenig unterscheiden mag. Ja, das stimmt aber nur für das Nass im See. Es gibt aber noch etwas zu beachten und das hab ich freilich gleich gecheckt: Meine Kleidungsstücke muss ich vor dem Regen schützen. Also wohin damit, während man im Wasser ist? Glücklicherweise konnte ich mangels Besuchern (welch ein Wunder) mit dem Auto ganz nah an den See heranfahren, zog mich also gleich am Auto um und lief dann rüber zum Steg. Es tut gut, wenn man solche Probleme gleich lösen kann.

Die 11 Grad Lufttemperatur fühlten sich nicht allzu schlimm an. Ich stieg sogleich ins Wasser und schwamm los. Wow, es geht. Ich schwamm auf das Floß zu, das mitten im See verankert war. Bei Regen zu schwimmen hat was: Ich beobachtete so nah wie nie zuvor, wie die Regentropfen ins Wasser fallen. Meine Augen sind nur wenige Zentimeter davon entfernt. Ich nehme die Geräusche wahr, die dabei entstehen. Dazu kommen das Grau des Himmels und das Grau des Wassers, diese Grautöne vermischen sich und fließen ineinander. Eine schöne Stimmung! Ich war schon gute zwei Minuten unterwegs, als ich das Floß erreichte. Ich fühlte mich gut, schwamm um das Floß herum und dann wieder zum Ufer zurück. Karin reichte mir das Handtuch.

Ich war begeistert. "Schwimmen unter unwirtlichen Verhältnissen" nenne ich es, oder besser "Schwimmen in besonderem Ambiente". Das Wasser hatte übrigens 19 Grad. Es hat funktioniert. Jetzt freue ich mich auf die nächsten Erfahrungen.

16. September - Wie alles begann

Der Familienurlaub auf Elba hat uns allen sehr gut getan. Wir sind alle gerne im Wasser. Bei 25 bis 26 Grad Wassertemperatur macht das Schnorcheln und Schwimmen natürlich viel Spaß.

Wieder zurück nutzte ich die warmen Tage und schwamm jeden Tag im See: Am Wochenende im Starnberger See und die folgende Woche jeden Tag nach der Arbeit im Wesslinger und im Maisinger See. Ich bin gewohnt, den Wesslinger See im Juli zu durchqueren. Dieser Tage gelang mir das sogar Mitte September. Gegen Ende der Woche wurde es dann etwas kühler.

Ich hatte mir auf Elba vorgenommen, in den Herbst hineinzuschwimmen und mal auszuprobieren, ob ich mich ein wenig an die immer niedriger werdenden Temperaturen gewöhnen kann. Eine völlig neue Erfahrung. Freilich treiben mich nun auch so einige Gedanken um, z.B. wie schlecht meine Isolierung ist - ich hab einen schlanken Körper und bin bei der Suche nach Fettschichten nicht wirklich fündig geworden. Ich kann mich auch an so manches Bad im See erinnern, das mich bei Wassertemperaturen von über 20 Grad zum Frieren brachte. 

Ein sehr gute Freundin von mir, Ingrid, erzählte mir aber, ich müsse mir keine Sorgen machen. Sie ist eine Wasserratte und schwimmt nahezu täglich in unseren Seen. Letztes Jahr, 2015, hatten wir einen milden Herbst. Das nahm sie zum Anlass, nach dem schönen Sommer nicht sogleich mit dem Schwimmen aufzuhören. Und so kam es, dass sie nicht nur im September, sondern auch im Oktober und schließlich im November in den See stieg... und daraus entwickelte sich ihre erste Winterschwimm-Saison. Ich konnte es kaum glauben. Das machte sie einfach so! Ingrid gab mir auch einige Tipps mit: Vor dem Schwimmen warm machen, 15-20 Minuten zügig gehen, nur so lange im Wasser bleiben, wie man sich wohl fühlt, und nach dem Schwimmen nochmal zügig gehen, um sich wieder aufzuwärmen.

Ingrid hat es mir vorgemacht und war mir nun Ansporn und Türöffner für eine neue Erfahrung.